
Quelltabs
Ich habe einige Pflanzen getestet und damit letztlich super Ergebnisse erzielt. Jetzt kann man sich auch noch fragen: Wieso einen Einzelnen Samen nehmen und nicht gleich alle Samen in eine größere Anzuchtschale mit Erde?
Nun, meine schwäbische Mentalität sagt mir hier: Geiz ist geil. Nein, mal im Ernst: Pro Tab einen Samen ist später für mich einfacher zu managen. Ich muss die Einzelnen Pflänzchen nicht trennen, habe keine Sorge, dass die Pflänzchen sich gegenseitig Nährstoffe klauen (nur der Stärkste überlebt dann), und ich kann direkt in ein größeres Gefäß umpflanzen ohne die Wurzeln „auseinanderwurschteln“ zu müssen. Hierbei besteht nämlich auch die Gefahr der Beschädigung, und dann heißt es: Aus die Maus, Pflänzchen hat fertig.
Auch das Gießen gestaltet sich einfacher: Es genügt, eine flache Schale mit etwas Wasser aufzufüllen. Der Quelltab saugt sich permanent voll und der Samen (oder das bereits gekeimte Sämchen) bleibt lebendig. Schimmel oder den plötzlichen tot durch Ertrinken konnte ich bisher nie verzeichnen.
Dann noch ein Punkt mit dem man sich einen Haufen Ärger ersparen kann: Schon mal Erde gekauft und diese kleinen Fliegen als Beilage drinnen gehabt? Dann habt ihr Trauermücken am Start. Diese sind in der Wohnung ohne Bekämpfung nicht nur unangenehm: Sie legen ihre Eier in nasse Erde, die Larven schlüpfen und fressen genüsslich die Wurzeln Eurer Pflanzen auf. Dabei nehmen sie keine Rücksicht auf Verlust. Der Hunger ist erst gestillt, wenn die Wurzeln vollständig abgefressen sind. Resultat: Exitus der Pflanze. Durch den Quelltab habt ihr eine saubere Grundlage ohne Mücken oder sonstiges Getier.
Apropos Trauermücken: Hier habe ich mal einen Artikel verfasst.
Zusammenfassung Quelltabs
Vorteile
Sauberkeit, einfache Wasserversorgung
kompakte Möglichkeit der Anzucht
Kein Wurzelfraß durch Schädlinge
Auch für Dunkelkeimer (mit etwas Fummelei) geeignet.
Vollständig biologisch abbaubar
Nachteile
Wenig Platz für Wurzeln, muss daher unter guten Bedingungen frühzeitig umgetopft/eingepflanzt werden
Keine Möglichkeit der Substratwahl

Anzuchtschale
Die Variante der Anzuchtschale ist insofern super, wenn man Pflanzen hat, welche starke Wurzeln bilden. Die Töpfchen werden von den Wurzeln schlichtweg „durchgebrochen“ und suchen sich dann einen Weg. Dann ist es auch schon an der Zeit für einen größeren Topf oder, in Abhängigkeit der Temperaturen fürs Freiland.
Meiner Erfahrung nach hatte ich (wie schon bei den Quelltabs kurz erwähnt) aufgrund der Erde ein Problem mit Trauermückenbefall. Insofern plane ich grundsätzlich 1-3 Pflanzen als Reserve ein, denn ACHTUNG: Man hat nicht unbedingt sofort eine passende Bekämpfungsmaßnahme am Start.
Vorteilhaft bei einer direkten „Erdpflanzung“ ist, dass die Wurzeln direkt aus der Kinderstube daran gewöhnt sind ein festes Substrat zu haben. Sie wissen schlichtweg: „Aha, da gibts Happa“. Im Gegensatz zu den Tabs habe ich festgestellt, dass die Pflanzen direkt kräftiger ausgebildet werden- ja, meine Erfahrung. Dies hat allerdings auch überwiegend etwas mit der Erde zu tun. Grundsätzlich verwende ich feine Anzuchterde, ohne grobe Splitter. Zu beginn sollte die Erde Nährstoffarm sein damit die Wurzeln zum wachsen animiert werden. Stellt Euch vor ihr bekommt ständig das feinste Essen direkt an den Tisch gestellt. Würdet ihr dann noch selbst zum Buffet laufen und aussuchen was es gibt? Nein. Ähnlich verhält es sich mit den Wurzeln. Also: Raus aus der Luxuszone!
Zusammenfassung Anzuchtschale
Vorteile
Direkter Kontakt mit Erde
Wurzeln können sich (Nur stärkere Wurzeln) durchschlagen, Zeitpunkt fürs Umtopfen
Freie Auswahl an Substrat
Nachteile
Anfällig für Schädlinge
Gefahr für „zu viel Gießen“
Für zierliche Wurzeln zwar geeignet, allerdings zu schwach um das Töpfchen zu durchstoßen