Ochsenherzen aus Saatgut? Klingt irgendwie pervers. Ich habe es trotzdem versucht und es klappte super. Die rede ist natürlich nicht von einem echten Herzen eines Ochsens, sondern von der aromatisch, leicht zuckrigen Stabtomate Namens Ochsenherz. Ich hatte schlichtweg mal Lust auf größere Tomaten. Gesagt, getan. Ich hätte nie geglaubt das eine Tomate einmal so aussehen kann. Tatsächlich ähneln sie dem tierischen Organ, weshalb man ihnen wohl auch diese Bezeichnung gegeben hat. Ein Bild setze ich ein wenn ich geerntet habe- letztes Jahr habe ich es einfach vergessen. Sie waren zu schnell weggegessen, bzw. verarbeitet. Getestet habe ich Sie zu Brot und Käse, ja, kann man auch machen. Die beste Verarbeitungsart ist allerdings das Pürieren. Mit mediterranen Kräutern habe ich eine schlichte Tomatensuppe hergestellt, etwas Pfeffer, Salz, einige Blättchen Basilikum und als Beilage Baguette, lecker!
Pro Pflanze habe ich zirka 20 dieser „Oschis“ bekommen. Da es nur ein Test war hatte ich 3 davon. Die Tomate habe ich regelmäßig ausgegeizt (Man knippst die Zwischentriebe der Pflanze ab um die Kraft in die Haupttriebe zu „leiten“). Mein Problem war dann allerdings irgendwann ein zu kleiner Topf. Bei 180 Centimeter ist die Pflanze dann buchstäblich in die Knie gegangen, das Gewicht war einfach zu groß, der Kübel mit knapp 80 Liter Erde zu klein. Eine Stütze konnte ich wegen den örtlichen Gegebenheiten leider nicht mehr erweitern. Tja! Ich würde hier wirklich ein hohes Gewächshaus oder einen Unterstand empfehlen und die Pflanze direkt in die Erde setzen. Gibt der Pflanze schlichtweg mehr Möglichkeiten.
Thema Erde: Da habe ich alte Erde aus dem Winterquatier verwendet. Einfach ins freie gestellt, mit Zweigen, Kompost und Hornspähne gemischt, mehrere Wochen stehen lassen.
Steckbrief
Keimer: Lichtkeimer
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Keimdauer: ~ 4 Tage im Zimmergewächshaus bei 20°C, Kunstlicht, ohne länger.
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Wuchshöhe: Bis zu 2m
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Anspruch im freien: 15-25°C/halbschattig/Sonne
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Verwendung: Suppen, Tomatensauße

Im Anschluss heißt es, besonders bei sehr heißen Temperaturen: Gießen, gießen und nochmals gießen!
Ich muss wohl nicht erwähnen dass Tomaten generell kein Wasser auf das Blattwerk mögen? Jetzt habe ich es doch getan, Jesses neu! Gedüngt habe ich weiterhin alle 2-3 Wochen mit einer Hand voll Kompost, Brennessel und Hornmehl.
Hornmehl ist zerschmetterte Hornspäne, und Hornspäne sind wiederum zerschmetterte, tierische Klauen/Nägel- oder schlichtweg „Horn“ wie der Name schon sagt. Das Mehl hat den Vorteil das es schneller in der Erde zersetzt wird da es feiner ist. Die Späne nehme ich in der Regel nur als Vorbereitung und arbeite es wirklich VIELE Wochen vor „Bestückung“ der Pflanze ins Erdreich ein.
Also: Hornmehl fürs Ochsenherz, welch wahre Worte!
Ochsenherz, Tomate – nach einigen Wochen
Wie die Tomate im Topf nach einigen Wochen aussieht, habe ich hier festgehalten. 🙂