Kompost

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Kompost – Leicht gemacht, in 4 Schritten

Wer gute und fruchtbare Erde habe möchte muss nicht unbedingt kübelweise Erde kaufen gehen. Ich persönlich mache das lediglich als Ergänzung, alles andere nehme ich grundsätzlich vom Kompost. Wer noch keinen hat und sich nie mit einem Komposter beschäftigt hat dem sei gesagt: Es ist nicht so schwierig wie es manch einer behauptet. Doch gehen wir die Dinge langsam, Schritt für Schritt durch.

1) Wahl des Standortes

Ein Komposter sollte schattig bis halbschattig stehen. Für heiße Wochen wäre ein Schlauchanschluss in der Nähe sinnvoll. Der Kompost muss zwangsläufig auf Gartenerde stehen- denn sonst können später keine fleißigen Helfer an die Arbeit gehen. Außerdem sollte man auch etwas an sich selbst denken: Der Kompost sollte mindestens 2x im Jahr umgegraben werden, Platz ist hier zwar kein Muss, wäre aber komfortabler. Möglicherweise ist das aber ein Luxusproblem, nun ja ;).

2) Art des Komposters

Ich habe einen klassischen Holzkomposter aus Brettern. Man kann ihn im Fachhandel oder online bestellen. Wer etwas Zeit und Bretter über hat, der kann sich dieses einfache Gerüst auch mit einer Säge selbst zusammenbasteln. Der Vorteil: Sollte ein Balken mal durchgemodert sein so kann dieser einfach ersetzt werden. Je nach Platz können hier 2 solcher Gerüste aufgebaut werden. Dies hat den Vorteil das man unreifen Kompost hin und her schieben kann. Ich habe diesen Platz leider nicht, dafür habe ich noch einen Thermokomposter stehen.

Kompost
Komposter aus Holz

Als zweite Wahl (oder als Ergänzung wie ich es habe) eignen sich Thermokomposter aus klassischem Plastik. Diese haben gegenüber dem Holzkomposter den Vorteil das sie eine immense Hitze im Innern erzeugen und somit das Material schneller rotten lassen als beim Holzkomposter.

3) Kompost – Erste Befüllung

Wie bereits geschrieben sollte der Kompost auf durchlässigen Boden angelegt worden sein. Dies ist für Mikroorganismen und Regenwürmer aller Art perfekt um rasch an die Arbeit gehen zu können. Als Erste Füllung empfehle ich Holzschnitzel, Rasenschnitt, leicht verrottbare Pflanzen (zum Beispiel Löwenzahnblätter) oder sonstige Beikräuter mit wenig geäst. Anschließend sollte diese Schicht mit Erde leicht abgedeckt werden. Die gesamte Masse bitte nicht pressen. Somit verdichtet man nämlich den Kompost und dieser erhält keine Sauerstoffzufuhr mehr. Davon abgesehen: Welcher Regenwurm hat schon Bock sich durch eine Wand zu bohren?

Nach wenigen Tagen beginnt bereits die Rotte und es kann nach und nach alles kompostierbare zugegeben werden.

Thema Sauerstoff: Bei den Thermokompostern aus Plastik sollte man unbedingt die Lüftungsschlitze im Sommer geöffnet lassen, damit genug Durchzug entsteht. Bitte auch beachten: Nicht bis unter den Deckel füllen. Die Ideale Zeit einen Kompost anzulegen ist im Frühjahr bis hinein in den September, da das gesamte biologische System noch vor der Winterruhe starten kann.

3) Kompost – Was darf danach und immer hinein?

In den Kompost darf:

  • Pflanzenreste wie: Apfelschalen, Gurkenreste, Tomaten, Avocadoschale, Banenenschalen (leicht zerkleinert), geschredderte Rinde & Äste, Kaffeesatz, Tee, Reste von Kräutern, Wurzeln, Diverse Beikräuter, Rasenschnitt und Verwandtschaft wie Pampasgräser.

In den Kompost darf nicht:

  • Knochen, Reste von Fleisch aller Art, tote Tiere, nicht verrottbare Abfälle wie Plastik/Stahl usw. gekochte Essensreste/Küchenabfälle, Pflanzen die sich extrem verbreiten (Springkraut oder zum Beispiel Wolfmilch) oder giftige Pflanzen.

Falls man sich nicht an diese kleinen Regeln hält hat man neben Wühlmäusen auch ziemlich schnell eine Rattenplage an Bord. Dies habe ich selbst erlebt! Satte 15 Zentimeter hat das Muttertier (ich gehe jetzt mal davon aus das sie das war, sie wirkte zumindest so auf mich, auch ohne Kaffeekränzchen) gemessen. Leider habe ich kein Bild, aber so ein Ding ist alles andere als angenehm, insbesondere wenn man aus der Sauna kommt und den Laufweg des Tieres kreuzt.

Neben Ratten und Wühlmäusen stinkt und schimmelt auch noch möglicherweise alles durch Bakterien, Pilzen und Viren. Offengesagt: Wer weiß was man sich in den Tiefen des Komposters so züchtet. Eines jedenfalls nicht: Fruchtbare Erde.

4) Kompost – Das Umgraben

Eigentlich könnte man das vierteljährlich machen. Nach meiner Erfahrung reicht aber auch 2-3x pro Jahr. Beim Thermokomposter kann man einfach die Schublade öffnen und Erde entnehmen. Sollte man nun als oberste Schicht nun frische Pflanzen haben die verrotten sollen so schüttet man diese Erde einfach wieder obendrauf. So schließt sich der Kreislauf. Den Überschuss an Erde nimmt man nun Als Dünger oder Pflanzerde. Wichtig bei diesem Prozedere: Geduld. Kleine Reste von Holz machen nichts- zu grob sollte der Kompost aber auch nicht sein. Je nach Bedingung dauert eine vollständige Zersetzung Monate. Es kommt eben darauf an wie grob das Ausgangsmaterial gewesen ist. So rottet ein Avocadokern sogar bis zu 3 Jahre weg (habe ich selbst getestet) währen ein zerkleinerter Stock natürlich binnen 3 Monaten annähernd verschwunden ist.

Dasselbe Prinzip kann man beim Komposter aus Holz anwenden. Hierbei muss man allerdings alle Latten bis fast ganz unten entfernen. Man hat bis dahin manchmal wirklich nicht mehr alle Latten im Zaun am Kompost) aber die Mühe lohnt sich definitiv!

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