Sanddorn

Mein Sanddornbaum
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In meiner Berufswelt hatte ich auch viel mit Sanddorn zu tun. Allgemein verbreitet sich Sanddorn durch seine Früchte an Stellen an denen man es nicht vermuten lassen mag. Dies kann durch eine Pflanze in der Nähe, oder auch durch die Hinterlassenschaften von Vogelkot geschehen. Wer das beabsichtigt: Glückwunsch zum Erfolg. Schauen wir uns aber mal die Dinge zunächst ganz langsam an.

Sanddorn – Vitaminlieferant

Sanddorn findet man in Kosmetikprodukten und auch in vielen Nahrungsergänzungsmitteln. Auch den reinen Saft kann man in Drogerien, Apotheken und Reformhäusern erwerben.

Dies ist aufgrund des Vitamingehalts der Beeren kein wunder: Sie haben viele ungesättigte Fettsäuren, Vitamin C und E. Für das Immunsystem also wieder ein wirklicher Booster. Ich kombiniere das mit meinen Ringelblumen, indem ich im Garten ganz frisch, direkt vom Blumenbeet mir einige Blumen hole und dann noch einige Beeren Sanddorn pflücke. So bin ich auch während der Gartenarbeit immer perfekt versorgt.

Sanddorn – Baum

Wer nun wie ich einen Garten sein eigen nennen kann, der kann an einem passenden Standort auch mal selbst „Hand anlegen“.

Ich habe meinen Baum an einer Hausecke platziert, mittlerweile ist er zirka 15 Jahre alt, etwa 5 Meter breit und 6 Meter hoch. Ansprüche haben die Bäumchen annähernd keine. Die Erde sollte locker (sauerstoffreich) und humusreich sein, gedüngt wird hin und wieder mit Hornspänen oder Kompost. Bei der Neubepflanzung das Gießen natürlich nicht vergessen. Alle 2-3 Jahre schneide ich etwas zurück und knipse somit auch abgestorbene Zweige ab. Achtung: Handschuhe dafür verwenden, da Sanddorn doch etwas stachelig sein kann. Dabei sind nicht direkt Stacheln gemeint (diese produziert er nämlich nicht) sondern spitz zulaufende kleine Ausläuferzweige.

Die Ernte der Beeren

Ende Juli bis etwa Mitte August ist Erntezeit. Dafür pflückt man die Blüten einfach ab und legt sie in eine Schüssel. Wer nun denkt das man aus 100 Beeren einen ordentlichen Saft produzieren kann der irrt. Man benötigt wirklich Säckeweise Beeren für eine ordentliche Weiterverarbeitung. Man kann auch mit Wasser und etwas Honig strecken, dies bietet den Vorteil dass es geschmacklich nicht ganz so sauer „aufstößt“.

Mein Sanddornbaum

Saatgut und Anzucht

Dafür werden die Beeren gesammelt und getrocknet. Nach einigen Tagen bleiben dann die Samen übrig, die dann im kommenden Jahr, idealerweise im Minigewächshaus gezogen werden. Ich würde die Samen 4 Tage in zimmerwarmem Wasser vorquellen lassen- dies dient als Anregung der Keimung. Anschließend geht es bei 5 grad in den Kühlschrank- und das 4 Wochen lang. Jaja, die Jungs brauchen unbedingt die Kälte.

Nun bringt man das Saatgut auf Erde auf und bedeckt es mit 1 Zentimeter Sand. Hier wieder mein Hinweis: Sanddornsamen sind Lichtkeimer, also nicht zu viel bedecken.

Nach weiteren 4 Wochen sollten sich dann die ersten Keimlinge zeigen.

Ideen der Verarbeitung

Tee

Trocknet man die Beeren, hat man das gesamte Jahr über leckeren Tee. Einfach einige Beeren in ein Teefilter geben und mit heißem Wasser übergießen. Einige Minuten warten- das wars.

Saft

Dazu kocht man die Beeren in einem Topf auf. Das Wasser sollte sie nur leicht bedecken. Leicht köcheln lassen und anschließend pürieren. Dies geht mit einem Stabmixer aber auch mit einer Gabel/Löffel- egal, Hauptsache etwas zum stampfen. Als nächstes schnappt man ein Sieb, eine Schüssel und ein Tuch und wringt das nun entstandene Sanddornmuß in die Schüssel hinein. Für die Haltbarkeit sollte man es noch auf zirka 70 grad erhitzen- so bleibt der Saft übrigens auch noch vitaminreich.

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Ringelblume

Ringelblume
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Die Ringelblume, auch ganz bekannt unter dem lat. Namen Calendula ist ein echter Alleskönner. In meiner Ausbildung war dies die erste Blume die wir im Unterricht, aber auch in der Praxis behandelten.

Die Blume ist ein Farbtupfer, zum Beispiel in Salaten oder auch direkt im heimischen Beet. Dabei spielt es keine Rolle ob man sie auf der Terrasse im Topf oder im heimischen Garten als Deko pflanzt.

Ringelblume – Aussaat

Beginnen wir bei der Aussaat: Typisch für die Samen ist die leichte „Banenform“ der etwa ein Zentimeter länglich gezackten Samen. Die Aussaat sollte ab Mitte April (nach den Frösten) bis Juni erfolgen.

Die Ringelblume ist ein Lichtkeimer, daher heißt es: Nur leicht andrücken und vorsichtig angießen. Besonders im Halbschatten bei lockerer Erde, vermischt mit etwas Kompost fühlt sie sich am wohlsten. Ansonsten genügt ihr auch schlichte Pflanzerde. Nach wenigen Tagen bei zirka 20 grad (oder höher) beginnt bereits die Keimung. Vollkommen unkompliziert, oder? Ein Vorziehen auf der Fensterbank ist ebenfalls möglich, aber insofern meiner Meinung überflüssig.

Tipp: Nach der Blüte bilden sich in den Blüten neue Samen aus: Einfach sammeln und für nächstes Jahr in einen kleinen Briefumschlag einlagern- so muss man nicht jedes Jahr neues Saatgut kaufen.

Ringelblume – Vitaminpower

Und nun zu den tollen Eigenarten der Blume, die ja auch als Heilpflanze gilt, und zwar mit voller Berechtigung. Sie bietet:

  • Antioxydanzien und Flavonoide
  • Vitamin A
  • Vitamin C
  • Vitamin E
  • Eisen
  • Zink
  • Kalzium

Die Ringelblume ist daher auch super bei:

  • Einem schwachen Immunsystem (daher besonders zu empfehlen bei Erkältungen)
  • Magen-Darm Beschwerden
  • „Frauenleiden“
Ringelblume

Dabei ist es egal, ob die Blütenblätter zu sich nimmt oder einen Tee zubereitet. Der Vorteil beim Tee ist das dieser äußerlich „Formbesser“ angewendet werden kann. Ringelblume fördert nämlich auch die Wundheilung.

Dies erklärt auch die doch mittlerweile zahlreichen Salben die man in Apotheken und Drogerien erwerben kann. Der Vorteil bei der fertigen Verarbeitung: Lange Haltbarkeit und eine kompakte Aufbewahrungsmöglichkeit.

Es gibt auch die Möglichkeit die Salbe selbst herzustellen. Ich persönlich habe das noch nicht gemacht, doch gerne könnt ihr mal zum Beispiel auf dieser Seite (NDR) gucken.

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Heckenschnitt

Heckenschnitt
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Beim Heckenschnitt wird behauptet, dass in bestimmten Zeiträumen Sträucher und Hecken nicht geschnitten werden dürfen. Dies ist vollkommen korrekt. Hintergrund ist, dass von Frühjahr bis Ende des Sommers Vögel ihre Nester in größeren Sträuchern und Hecken bauen, und darin Nisten. Jetzt wird manch einer denken: „Ich bin doch eine Ausnahme“. Tja. Wenn jeder so denken würde wäre es eines Tages um die Bestände mancher Vogelarten besonders kritisch. Ich möchte keinen auf „Moralapostel“ machen, doch ich finde auch: Die Natur war zuerst da, und diese sollte man soweit wie es geht respektieren.

Heckenschnitt- von wann bis wann erlaubt?

Ähnliches hat sich vermutlich auch der Gesetzgeber gedacht. Demnach ist es in gesamt Deutschland verboten, im Zeitraum vom 1. März bis einschließlich 30. September massive Schnittmaßnahmen durchzuführen. Dies regelt § 39 Abs. 5 BNatSchG.

Was genau ist erlaubt?

Beseitigung im öffentlichen Raum

Nun sind Gesetze und Regelwerke immer dehnbar, bzw. Juristen legen die Gesetze entsprechend aus. Dies nennt man im Fachkreis die Anwendung der Hermeneutik. Juristen sagen auch immer gerne den Satz „Es kommt darauf an“. Auf was kommt es denn in diesem Fall an? Jede Gegebenheit ist unterschiedlich. Habe ich zum Beispiel eine Hecke die einen öffentlichen Gehweg beeinflusst (Beispiel: Fußgänger oder Radfahrer werden behindert, die Sicht von Fahrzeugen wird eingeschränkt, etc.) so darf man die Hecke derart schneiden bis dieser „Mangel“ beseitigt ist. Dies ist lt. Gesetzgebung ja auch notwendig. Nicht notwendig wiederum ist die gesamte Beseitigung der Hecke. Es gilt quasi den geringsten Aufwand der Beseitigung zu wählen. Jetzt könnte man natürlich auch noch hergehen und auffordern händisch, ohne Hilfe von Maschinen (also elektrische Laubsäge zum Beispiel) den Mangel zu beseitigen. Dies lässt der Gesetzgeber allerdings offen indem er lediglich „schonend“ schreibt. Es stellt sich hier auch die Frage ob Vögel durch den Lärm einer elektrischen Säge vertrieben werden könnten, wo „reißt“ die Geduldsschnur einer Amselfamilie beispielsweise? Ob hier eine Nachbesserung der Regelwerke nötig ist? Ich lasse die Frage mal offen.

Beseitigung wegen Beeinträchtigung zum Nachbarn

Man stelle sich vor, der Nachbar hat eine kleine Rasenfläche und diese wird durch die Höhe der eigenen Bäume massiv verschattet. Klar ist das die Qualität der Fläche darunter leidet. In einigen Bundesländern herrscht deshalb ein Regelwerk welches die Höhe von maximal 2m „duldet“. Hierbei geht man offenkundig davon aus, dass diese Höhe keine Beeinflussung von angrenzenden Grundstücken darstellt. Alles was darüber fällt: Schnibschnab und ab. Ich persönlich denke, dass dies auch immer mit einer guten Kommunikation des Nachbarn zusammenhängt. Einige Zentimeter mehr sollten nun auch kein Problem sein. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Menschen die täglich mit dem Zollstock die benachbarten Hecken abmessen und förmlich nach Vergehen der anderen suchen.

Die einzelnen Regelungen (die auch teils nach Gemeinde/Kommune unterschiedlich sind) kann man in der direkt vor Ort erfragen.

Heckenschnitt ist nicht immer erlaubt!

Schneiden für die Erhaltung

Sofern die Pflanze für die Erhaltung und Pflege „In Form“ gebracht werden muss, so ist dies ebenfalls gestattet. Dies ist besonders bei Gehölzern wie Rosenhecken der Fall, da diese doch je nach Sorte sehr schnell wachsen und ranken. Auch soll man diverse Rosen nach der Blüte schneiden.

Selbiges gilt auch für kranke Pflanzen: Bei einem „Rettungsschnitt“ wird für gewöhnlich einiges von der Pflanze abgeschnitten damit diese wieder neu und kräftig austreiben kann. Hier kommt es aber auch wieder auf den Einzelfall an.

Zusammengefasst

  • Radikaler Schnitt von Gehölzen sind in der Zeit vom 1. März bis 30. September nicht erlaubt.
  • Bei Beeinträchtigung von öffentlich zugänglichen Wegen/Straßen etc. sollte ein Rückschnitt nur auf das Nötigste beschränkt werden.
  • Genaue Regelungen gibt es bei Euch vor Ort (Bürgeramt/Ordnungsamt usw.).
  • Pflegeschnitte sind erlaubt
  • Beeinträchtigungen des Nachbargrundstücks dürfen beseitigt werden.

Oben habe ich unsere Thuja-Hecke fotografiert. Das Stück ist momentan (ich hoffe das es auch so bleibt) noch gesund. Leider habe wir bei einem anderen Stück Hecke einen fatalen Fehler gemacht. Schaut mal nach.

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Rasen

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Ausführlichere Erfahrung – Einarbeitung lohnt sich aber!

Rasen – Generelles

Gartenbesitzer beschäftigt oft viele Fragen:

Rasen
Meine Rasenfläche

Rasen – Neuanlage

Ich habe hunderte Tipps und Ratgeber zum Thema Rasenanlage gelesen, was individuelles habe ich jedoch (glaube ich!?) nie so richtig gefunden.

Meiner Meinung und Erfahrung nach, kommt es auf folgende Faktoren an:

Himmelsrichtung

Liegt die Fläche im Süden, so habe ich den ganzen Tag über Sonne. Dies sollte beim Saatgut, aber auch unbedingt bei der künftigen Bewässerung berücksichtigt werden. Meine Fläche liegt im Südosten, gegen Mittag ist es auf Teilstücken des Rasens also Schluss mit der Sonne. Im Norden ist es annähernd immer dunkel- hier sollte man also eher zum Schattenrasen greifen.

Stauden oder Hecken/Sicht/Sonnenschutz in der Nähe

Mal ehrlich: Was bringt abgestimmtes Saatgut als Trockenrasen, wenn dieser ohnehin durch andere Pflanzen oder Zäune ganztägig beschattet und dadurch auch noch feucht gehalten wird? Bitte unbedingt überlegen was man wie anpasst.

Erde

Wohne ich eher im Süden? In Baden-Württemberg zum Beispiel habe ich lehmigen Boden. Für Weinreben übrigens perfekt. Dementsprechend ist das Gießverhalten auch anders als im Norden. In der Heideregion findet man sandigen und lockereren Boden (Jeder kennt das Heidekraut? Wundervoll, oder?) – demzufolge speichern die Wurzeln von Pflanzen und Gräsern auch nicht so viel Feuchtigkeit sondern lassen diese ins Grundwasser sickern. Vorteil hier allerdings: Staunässe ist schwerer zu erreichen als im Süden. Deshalb: Gießverhalten nach Wohnort beachten, dies gilt auch für Rasen.

Möglichkeit der Bewässerung

Man sollte kalkulieren ob man eine Wasseranschlussstelle in der Nähe hat. Außerdem sollte man bedenken ob Grundwasser, oder Leitungswasser verwendet werden soll. Beim Grundwasser muss (falls nicht schon vorhanden) entsprechend über einen Brunnenbauer eine Pumpenmöglichkeit geschaffen werden. Hier bitte mal in die Vorschriften/Verordnungen der Gemeinde hineingucken: Manch Gemeinde duldet eine Grundwasserentnahme, bei anderen Gemeinden ist dies schlichtweg verboten und mit Strafen in Form von Bußgeldern verbunden.

Beim Leitungswasser kommen wir natürlich zu den Kosten: So braucht ein gewöhnlicher Rasensprenger zirka 1 Kubikmeter Wasser pro Stunde. In manchen Gebieten kostet der Kubikmeter Wasser satte 6 EUR. Man kann sich also ausrechnen, was rein aufgrund der Beregnung an Kosten anfällt, wenn der Rasensprenger täglich 2-3 Stunden Wasser aus der Leitung zieht.

Deshalb: Auch diesen Faktor beachten.

Als praktisch hat sich eine automatische (oder auch teilautomatische) Bewässerung bewährt. Die Pipelines und die Sprenger sollten natürlich VOR der Aussaat installiert werden. Hierbei muss der Pumpendruck (also Die Leistung der Pumpe) im Verhältnis der Rasensprenger stehen um alles abdecken zu können. Als Alternative ist aber auch der gute alte Beregner geeignet, der langsam aber gleichmäßig vor und zurück das Wasser verteilt. Ich nutze hier verschiedene Produkte, die Pipelines habe ich von Gardena.

Rasen – Das Saatgut

Wenn die Bedingungen gut durchdacht worden sind, so geht es ans eingemachte: Das Saatgut.

Es gibt gefühlt hunderte Hersteller, ich vergleiche ja immer wieder gerne mit Artikeln der Drogerie. In dem einen Lufterfrischer hat man mehr Bestandteile des eigentlichen Geruchs als bei einem anderen Lufterfrischer- der dafür wiederum mehr eines anderen, ergänzenden Zusatzes bietet. Auf den Zweck kommt es an. Für mehr Duft bevorzuge ich das Erste Produkt. Wenn der Zusatz des zweiten Produkts aber die Fähigkeit besitzt, eher Gerüche zu neutralisieren statt zu verdecken- sofern ich das eben WILL- so entscheide ich mich natürlich für jenes.

Bei Saatmischungen verhält es sich ganz ähnlich. So findet man zum Beispiel Mischungen aus Wiesen-Rispengras oder Rot-Schwingel. Ergänzend ist zum Beispiel noch deutsches Weidelgras beigemischt.

Hier ein kleiner Überblick:

Sorte:Geeignet für:
WiesenrispeTrockenes Gebiet – sehr Robust, daher auch für Kinder & Haustiere geeignet.
Rotschwingel
Trockenes Gebiet – sehr Robust, ebenfalls für Kinder & Haustiere geeignet.
Kurzausläufer-RotschwingelgrasSchattiges Gebiet – Eher als Zierrasen, da wenig belastbar.
LägerrispeSchattiges Gebiet, eher wenig strapazierbar
FlechtstraußgrasSchattige & sogar feuchte Gebiete
Raublättriger Schaf-SchwingelTrockene Gebiete, Gebrauchsrasen- universell

Kleine Auswahl und Bedeutung des Saatgutes.
Die Kombinationen für jeden Anspruch: Wer Saatgut für einen trockenen Standort erwerben möchte, sollte also: Na? Was holen? Richtig! Eine Mischung aus Rotschwingel und Wiesenrispe 🙂

Warum werden eigentlich oft Saatmischungen und nicht der einzelne Samen angeboten?

Schlichtweg: Kostengründe und ein besseres Gesamtbild des Rasens. Verschiedene Sorten bilden sich verschieden aus- daher ist dieser Vorteil auch gegen die anfängliche Verbreitung von Unkräutern sinnvoll, denn eine Kombination bietet gewisse Durchsetzungskraft. Thema Kosten: Wenn eine Art des Saatguts teurer als die andere Art liegt es auf der Hand das natürlich gemischt wird, oder?

Fazit: Manchmal ist der Griff zur teureren Saatgutmischung sinnvoll!

Rasen – Saatgut, Boden vorbereiten

Der Boden sollte als allererstes EBEN sein. Wer hat später schon Lust über Bodenwellen zu laufen? Dem Gras ist das egal, es ist lediglich eine Komfortangelegenheit.

Nachdem der Boden von Hand oder, wie ich es gemacht habe, mit einer elektrischen Harke umgegraben worden und dieser feinkrümelig ist (bitte nicht wie ein Irrer platt stampfen!) nimmt man sich am besten einen langen Faden, spannt diesen vom einen zum anderen Ende der späteren Rasenfläche und misst mit einer Wasserwage ob dieser auch wirklich gerade ist.

Im Anschluss können Höhenunterschiede ausgeglichen werden. Dies macht man entweder von Hand oder man nutzt eine Walze, wo die Erde wie schon geschrieben nicht plattgemacht, sondern leicht angedrückt werden sollte. Die Samen müssen noch genug Kraft zum Wurzeln haben, und können bei zu hartem Untergrund nicht keimen.

Hinweis: Nachträglich können Höhenunterschiede auch ausgebessert werden. Dazu sollten die frischen Grashalme aber mindestens 4 Zentimeter hoch sein. Sand und feine Erde reichen dazu aus.

Rasen – Die Aussaat

Als ich meinen Rasen neu angelegt hatte, habe ich keinen Streuwagen verwendet. Ich war schlichtweg ungeübt und dachte mir: „Na ja, kriegt man ja auch sicherlich von Hand hin“. Jaja, das stimmt zwar, doch das Ergebnis war eben ein recht unregelmäßiges Wachstum. Außerdem wirft man als ungeübter eben auch mal einige Samen übereinander- was zur Folge hat das hier entweder gar nichts anwächst, oder die Spatzen denken, sie hätten einen Futtertrog entdeckt. Und das spricht sich in der Vogelwelt schnell herum…

Hinweis: Vögel lieben frisches Saatgut (deshalb ja auch der Verkauf von Vogelfutter im Winter). Zur Abwehr haben sich einige alte CD-Roms bewährt. Dazu habe ich 2 Stöcke in einem Winkel zusammengebaut und am Ende des Winkels die CD mit einer Schnur befestigt. Die Reflektion Sonne schlug die Vögel in die Flucht.

Aussaat – Temperaturen

Ideal sind die Monate Juni bis September, da man hier mit Sicherheit sagen kann dass stets Temperaturen um die 12 grad herrschen. Früher oder später läuft man bereits Gefahr dass das Thermometer in Richtung einstelligen Bereich absackt- was zwar nicht schlimm ist, aber auf jeden Fall den Samen bei der Keimung hemmt (oder diesen gar nicht anwachsen lässt). Außerdem beginnt im Oktober die Zeit des Laubfalls- auch eher ungeeignet dadurch.

Saatgut aufbringen

Grassamen sind grundsätzlich Lichtkeimer. In meinem Artikel habe ich bereits etwas dazu geschrieben. Ich lese immer wieder etwas von „Leicht mit Erde bedecken“. Doch was bedeutet leicht? Der eine interpretiert 5 Zentimeter, der andere 0,5 Zentimeter als leicht. Bei mir hat sich ein Bedecken des Saatgutes nicht bewährt. Was ist also zu tun? Man nehme idealerweise die eine Walze und drückt die Saat leicht an. Wer keine Walze hat kann auch leicht über den Boden laufen.

Clever: Wer „noch leichtgewichtige“ Kinder hat, der kann diese einfach mal gleichmäßig drüberlaufen lassen. Wichtig ist lediglich der Bodenkontakt.

Wasser MARSCH!

Passt alles? Dann kann es mit der Bewässerung losgehen. Vielleicht ist das Wetter gerade entsprechend nass. Ansonsten: Regen, Regen, und nochmals: Regen. Damit meine ich sanften Sprühregen. Unbedingt vorher mal den Rasensprenger testen, ansonsten hat man unliebsame Pfützen, da das Erdreich noch nicht gefestigt ist. Das Saatgut schwemmt es natürlich auch weg.

Das sanfte, aber anhaltende Beregnen sollte man bis zur Keimung mindestens 3x am Tag durchführen. Wenn wir jetzt Temperaturen über 30 grad haben, so auch öfters, bzw. anhaltender.

Saatgut – Betreten verboten!

Bis die Keimlinge eine Höhe von 3 Zentimetern haben, sollte die Fläche nicht betreten werden. Die frischen Gräser haben schlichtweg noch zu wenig Wurzeln und haben wenig Kraft sich wieder aufzurichten. Fatal- so war es übrigens mal bei mir: Des Menschen Lieblingstier, unser Hund, der eine frische Stelle mit seinen Krallen gescherrt hat. Deshalb nochmal: Bitte nicht, oder nur im Notfall betreten.

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