Kapuzinerkresse

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Tja, da steht sie nun: die Kapuzinerkresse. 6 Sämlinge habe ich bei etwa 22°C in eine Schale mit Erde gelegt, Tiefe etwa 3 Zentimeter, gut angegossen. Bei der Erde machte ich mir etwas Gedanken, da diese (trotz Deklarierung „Anzuchterde“) eher der Grobkörnigkeit von Blumenerde entsprach. Ich kaufte die Katze im Sack, aber okay, einfach mal abwarten und versuchen.

Neben natürlichem Licht (Wetter war noch zu schlecht) habe ich auf Kunstbeleuchtung mit rot/blau gesetzt, 10 Stunden am Tag. Ich dachte schon „wird das noch was?“, und schimpfte schon vor mich hin. Nach etwa 4! Wochen- wachte ich auf und sah: WOW! 3 Zentimeter: 4 der Sämlinge schossen über Nacht. Dann auch noch so hoch.

Ich würde empfehlen, nach etwa 10 Tagen schon zu vereinzeln. Dabei nimmt man am besten einen Pieker oder eine Art Schraubenzieher und geht seitlich in die Schale hinein. Anschließend hebt man die jungen Pflanzen vorsichtig an und kann damit auch möglichst viele Wurzeln ohne Beschädigung erreichen.

Steckbrief

Lichtkeimer: Nein
Dunkelkeimer: Ja
Keimdauer: 3-4 Wochen
Wuchshöhe: Bis zu 3m
Anspruch: Volle Sonne/Halbschatten
Rankend: Ja

Kapuzinerkresse

Nun sollte man schauen: Habe ich bereits hin und wieder Außentemperaturen im 2-stelligen Bereich? Falls ja, ab in einen Topf und draußen aufstellen. Erlebt habe ich es aber auch schon, dass 5-6 °C reichten, also NACH KEIMUNG bei 3-4 BLÄTTERN. Bei niedrigeren Temperaturen wäre ich vorsichtig und würde lieber noch „zwischentopfen“, also eine Haltestelle bis es zur Endstation (Endgefäß/Standort) bei entsprechender Witterung geht. Thema Topfgröße: Falls ihr eine Kapuzinerkresse mit meterhohem Ausmaß möchtet, Platz und Bock habt, nehmt ruhig den größten und schönsten Kübel, den ihr finden könnt. Das Gefäß sollte je nach Größe die Möglichkeit bieten, dass das Gießwasser ablaufen kann. Kapuzinerkresse mag keine Staunässe.

Achtet darauf das die Pflanze Platz zum Ranken hat. Eine reine Hausmauer ist nicht zu empfehlen, sie schlängelt sich grundsätzlich und bildet keine „Saugnäpfe“ wie beispielsweise Efeu. Platziert eventuell Tomaten oder gewöhnliche Pflanzenstangen. Falls ihr Reste an gröberen Zweigen habt, dann könnt ihr auch selbst ein Klettergerüst bauen. Natürlich auch bitte hier darauf achten dass dieses nicht umfallen kann. Ein Abknicken von Blättern wäre jetzt nicht das Problem. Wenn aber der „Haupttrieb“ beschädigt werden sollte, hmm!?

Alternativ könnt ihr auch an Zäune oder Barrikaden pflanzen.

Kapuzinerkresse – Freiland

Direkte Saat ins Freiland: Ja, das kann man machen- angeblich, steht auch auf jeder Verpackung. Ich persönlich habe damit nur schlechte Erfahrung gemacht. Vielleicht lag es am Boden, vielleicht an der Trockenheit, vielleicht war es zu kalt, zu nass? – Keine Ahnung. Letztlich hatte ich schlichtweg Lust auf Erfolg. Die Kapuzinerkresse ist übrigens ein Dunkelkeimer. Was es zu beachten gilt, habe ich hier zusammengefasst.

Warum eigentlich?

  • Um meine Abwehr zu stärken
  • Wenn ich erkältet bin, als Vitaminbooster.
  • Weil ich die Optik liebe.
  • Ich Außenfassaden verschönern kann.
  • Als Beilage im Salat.

Habt ihr Euch mal in der Drogerie oder in der Apotheke umgeschaut? Als gelernter Drogist weiß ich, dass Kapuzinerkresse irre viel Vitamin C enthält. Aber nicht nur das: Auch Mineralstoffe, Vitamin B und Flavonoide sind enthalten. Nicht umsonst wird die Pflanze als Heilpflanze betitelt.

Ein echtes Powerding!

Update – 23.06.

Kapuzinerkresse - Blüte

Mittlerweile habe ich 2 Blüten und mehrere Knospen. Toll, oder?

PS: Auch die Blüten sind vollständig Essbar und irre gesund!

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Tomaten, Ochsenherz

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Ochsenherzen aus Saatgut? Klingt irgendwie pervers. Ich habe es trotzdem versucht und es klappte super. Die rede ist natürlich nicht von einem echten Herzen eines Ochsens, sondern von der aromatisch, leicht zuckrigen Stabtomate Namens Ochsenherz. Ich hatte schlichtweg mal Lust auf größere Tomaten. Gesagt, getan. Ich hätte nie geglaubt das eine Tomate einmal so aussehen kann. Tatsächlich ähneln sie dem tierischen Organ, weshalb man ihnen wohl auch diese Bezeichnung gegeben hat. Ein Bild setze ich ein wenn ich geerntet habe- letztes Jahr habe ich es einfach vergessen. Sie waren zu schnell weggegessen, bzw. verarbeitet. Getestet habe ich Sie zu Brot und Käse, ja, kann man auch machen. Die beste Verarbeitungsart ist allerdings das Pürieren. Mit mediterranen Kräutern habe ich eine schlichte Tomatensuppe hergestellt, etwas Pfeffer, Salz, einige Blättchen Basilikum und als Beilage Baguette, lecker!

Pro Pflanze habe ich zirka 20 dieser „Oschis“ bekommen. Da es nur ein Test war hatte ich 3 davon. Die Tomate habe ich regelmäßig ausgegeizt (Man knippst die Zwischentriebe der Pflanze ab um die Kraft in die Haupttriebe zu „leiten“). Mein Problem war dann allerdings irgendwann ein zu kleiner Topf. Bei 180 Centimeter ist die Pflanze dann buchstäblich in die Knie gegangen, das Gewicht war einfach zu groß, der Kübel mit knapp 80 Liter Erde zu klein. Eine Stütze konnte ich wegen den örtlichen Gegebenheiten leider nicht mehr erweitern. Tja! Ich würde hier wirklich ein hohes Gewächshaus oder einen Unterstand empfehlen und die Pflanze direkt in die Erde setzen. Gibt der Pflanze schlichtweg mehr Möglichkeiten.

Thema Erde: Da habe ich alte Erde aus dem Winterquatier verwendet. Einfach ins freie gestellt, mit Zweigen, Kompost und Hornspähne gemischt, mehrere Wochen stehen lassen.

Steckbrief

Keimer: Lichtkeimer
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Keimdauer: ~ 4 Tage im Zimmergewächshaus bei 20°C, Kunstlicht, ohne länger.
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Wuchshöhe: Bis zu 2m
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Anspruch im freien: 15-25°C/halbschattig/Sonne
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Verwendung: Suppen, Tomatensauße

Tomaten, Ochsenherz

Im Anschluss heißt es, besonders bei sehr heißen Temperaturen: Gießen, gießen und nochmals gießen!

Ich muss wohl nicht erwähnen dass Tomaten generell kein Wasser auf das Blattwerk mögen? Jetzt habe ich es doch getan, Jesses neu! Gedüngt habe ich weiterhin alle 2-3 Wochen mit einer Hand voll Kompost, Brennessel und Hornmehl.

Hornmehl ist zerschmetterte Hornspäne, und Hornspäne sind wiederum zerschmetterte, tierische Klauen/Nägel- oder schlichtweg „Horn“ wie der Name schon sagt. Das Mehl hat den Vorteil das es schneller in der Erde zersetzt wird da es feiner ist. Die Späne nehme ich in der Regel nur als Vorbereitung und arbeite es wirklich VIELE Wochen vor „Bestückung“ der Pflanze ins Erdreich ein.

Also: Hornmehl fürs Ochsenherz, welch wahre Worte!

Ochsenherz, Tomate – nach einigen Wochen

Wie die Tomate im Topf nach einigen Wochen aussieht, habe ich hier festgehalten. 🙂

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Trauerfliegen – 4 bewährte Mittel

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Trauerfliegen- oder Trauermücken kann man sich relativ einfach ins Haus holen: Die Larven sitzen oft bereits in der neu gekauften Erde und warten quasi nur darauf in ihre neue Bleibe (Eure Wohnung/Haus) einziehen zu können. Dabei sind es nicht die ausgewachsenen Fliegen die Schäden verursachen, es sind die kleinen Larven die direkt in der Erde sitzen.

Sie fressen nach und nach die feinen Wurzeln der betroffenen Pflanze ab. Es ist ihnen vollkommen egal ob Tomate oder Weihnachtsstern: Hauptsache Wurzel. Die Trauermücken sind erbarmungslos und ziehen, nachdem sie die Wurzeln vollständig gefressen haben einfach weiter zur nächsten Pflanze.

Ursache ist, wie schon erwähnt oft die Erde die man frisch erworben hat. Aber auch zu viel Nässe lockt die Mücken wie ein Magnet an. Es reicht wenn die Tierchen von draußen in den Innenraum gelangen- ZACCCK: Nach wenigen Stunden beginnt die Evolution- zum Schaden Eurer pflanzen. Wenn nicht schnell gehandelt wird bedeutet dies das unausweichliche Ende der Pflanze.

Was hilft gegen Trauerfliegen?

  • Sand
  • Neemöl
  • Nemanoniten
  • Ergänzung & Kontrolle: Gelbsticker
Trauerfliegen
Gefangene Trauermücken

Sanden

Irgendwann habe ich gelesen dass das Sanden eine gute Sache wäre um Trauermücken fernzuhalten. Kann ich in sofern nicht bestätigen, trotz knapp 1cm Sandschicht haben sie mir erst neulich meinen liebevoll angezüchteten Rosmarin vollständig zerstört (ja, auch mir passiert so was!). Ich kann nur mutmaßen dass wahrscheinlich keine NEUEN Fliegen mehr ins Erdreich gekommen sind, doch bei Beobachtungen habe ich gesehen dass hier und da welche von unten aus der Schale geschlüpft sind. Es war eventuell schon zu spät für eine Rettung. Dumm gelaufen!

Zusammenfassung: Könnte, aber ich persönlich lasse es, zumal man ja auch nicht unbedingt immer Sand im Haus am Start hat- und wenn ich ins Pflanzencenter oder zum Baumarkt fahre dann hole ich gleich ein anderes Mittel, oder?

Neemöl gegen Trauerfliegen

Stichwort Mittel: Als Mittel kann ich Neemöl nicht bezeichnen. Ihr habt vielleicht schon Dokumentarfilme über Afrika oder Amerika gesehen? Wurde erwähnt, dass hier auch Bäume wachsen die Trauermücken natürlich bekämpfen? Nein? Aber hallo, ist doch genial, oder? Bevor man sich nun ins Flugzeug setzt um das Öl zu bekommen sei gesagt: Auch der Handel bietet mittlerweile eine reichhaltige Auswahl an Neemöl, speziell gegen Trauermückenbefall an. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht, achtet aber unbedingt auf die „Bedienungsanleitung“. Zu viel dosiert macht es der Pflanze zwar nichts, doch unbedingt günstig ist das Öl auch nicht- man sollte also behutsam vorgehen um den Geldbeutel zu schonen. Das Öl (Achtung, klebrig) wird ins Gießwasser gegeben und die Pflanze wird direkt gegossen. Auf das Blattwerk würde ich es nicht machen- sondern wirklich direkt in Richtung Wurzelhaushalt. Eine kleine Einwegspritze ist da zum Beispiel ganz hilfreich wenn nur 3-4 Anzuchttöpfchen befallen sind (Gibts in der Apotheke vor Ort oder online). Wenn ihr natürlich eine 2m Pflanze habt solltet ihr auf die gute alte Gießkanne mit 5 oder 10l Fassungsvermögen zurückgreifen. Ordentlich durchspülen und abwarten. Bei mir war das Problem nach 4 Tagen gelöst. Die Pflanze erholte sich auch recht fix. Zusammenfassung: Brauche ich das noch? Nö- meine Empfehlung kann ich geben!

Nemanoniten gegen Trauerfliegen

Interessanterweise gibt es auch Fraßfeine der Larven. Die Nemanoniten sind lebendige Würmchen die auf die Larven der Mücken geradezu abfahren. Die Würmchen müssen im Kühlschrank gelagert, und dann ebenfalls mit Wasser verdünnt werden. Anschließend gießt man und hält die Erde feucht. Ein Austrocknen der Erde wäre das Ende der Würmchen. Man muss hier lediglich EINMAL die Töpfe oder Beete (ich habe das übrigens im Hochbeet verwendet) mit den Jungs „behandeln“. Auch hier kann ich sagen: Nach 3-4 Tagen waren die Beete frei von Trauermücken. Die Würmchen sterben übrigens nach Erledigung von alleine ab und sind absolut harmlos für andere Pflanzen. Die Kühlschranklagerung ist vielleicht für manch einen etwas komisch: Bitte tut Euch selbst einen gefallen: Separat abpacken und NICHT versehentlich mit kühl gelagerten Pulvern (so sehen sie nämlich bei Ankunft aus) verwechseln. Ich habe zwar noch nie Nemanoniten versehentlich gegessen, aber ich würde es auch niemandem nahelegen es zu tun.

Zusammenfassung: Wirkung sehr gut, einmalige Anwendung- sie fressen bis ALLE Trauermückenlarven vertilgt sind. Von der Kühlschranklagerung abgesehen eine ergänzende Möglichkeit gegen Trauermücken!

Gelbsticker als Kontrolle

Ich sage oft: Man muss das Problem an der Wurzel packen, nicht am Stamm. Die Sticker sind als Kontrolle super, auch sorgen sie dafür dass man die Trauerfliegen am Ende nicht im Kaffee oder sonst wo im Haus hat. Die Funktionsweise ist recht simpel: Folie abziehen, in die Erde stecken und warten. Die Fliegen gehen ran und kommen nicht mehr weg. Doch das Problem: Woher weiß ich, dass die Jungs und Mädels nicht vorher fleißig Larven in die Erde gesetzt haben? Gerade die Larven fressen ja die Wurzeln ab und kommen dann an die Erdoberfläche. Die ausgewachsenen Mücken fressen (wenn überhaupt!?, sie leben glaube ich nur einige Tage) andere Dinge. Von daher ist es nur sinnvoll direkt an der Wurzel zu arbeiten.

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